Nach 20 Jahren Rugby (mit Unterbrechungen), davon 10 Jahre mehr oder weniger staendig im administrativen Einsatz fuer Verein und Liga, bin ich heute erstmals an einem Punkt wo ich denke:
dabei kann man eigentlich nicht mehr guten Gewissens mitmachen.
Grund: der gestrige Frauen-Rugbytag.
Ich weiss garnicht, wo ich anfangen soll. Das, wie schon im vergangenen Jahr, sehr kurzfristig ein Vorschlag auftauchte, der insbesondere die Regionalligen, also die Basisarbeit, auf eine Art und Weise beinflussen wuerde, die letztlich einer „Verhinderung“ des RL-Betriebs gleichkommt, geschenkt. Das die (extrem wichtige) Diskussion ueber notwendige Aenderungen stark zeitlich beschraenkt wurde (Beginn DRT 15h, deswegen Abbruch DRFT 14h), geschenkt.
Aber das dem Vorstand
§II.3. Abstimmungen
1. Sämtliche Beschlüsse erfolgen, wenn dies nicht ausdrücklich in der Satzung, den Richtlinien oder Ordnungen anders geregelt ist, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen.
2. Stimmenthaltungen sind ungültige Stimmen.
nicht bekannt gewesen sein soll? Das erschuettert mich wirklich.
So sind dann alle nach Hause gefahren in dem Glauben, eine Saison wie bisher vor sich zu haben. Und den „Auftrag“, nicht nur an den Vorstand, sondern alle interessierten Aktiven, in der Zeit bis zum Arbeitstreffen wirklich praktikable Vorschlaege zu entwickeln, die dann auch wirklich von all jenen diskutiert werden koennen, die von solchen massiven Aenderungen am staerksten betroffen sind: die kleinen Vereine, die nun, nach einem ganz boesen Erwachen, einer zerfaserten Saison entgegensehn, mit Regionalligen, die womoeglich aufgrund Teammangel zusammengelegt werden muessen und den Teams dann wieder Fahrten von Kiel bis Jena bevorstehen etc.
Und Teams, die mit Muehe ihre Kader fuer die 10er Liga zusammen bekommen und dort nun den starken Teams der ehem. BL zum Frass vorgeworfen werden.
Eine Chance, ihre neuen Spielerinnen schonend an den Spielbetrieb heranzufuehren, haben sie dann nicht mehr, denn die Teilnahme an BL _und_ RL wird aus zeitlichen und finanziellen Gruenden fuer die meisten unmoeglich sein.
Und wer wird die Entscheiderebene im deutschen Frauenrugby noch ernstnehmen, wenn dieser Beschluss, wie im letzten Jahr mit dem 8er geschehen, evtl auf der Arbeitstagung im Winter wieder gekippt wird?
Ich bin mit bewusst, das diese Stellungnahme von einigen mal wieder als Nestbeschmutzung gesehen wird. Aber ich bin es auf der anderen Seite leid, das mit dem ehrenamtlichen Engagement sovieler Leute einfach nur Schindluder getrieben wird.
Haette ich gestern die Nominierung zur 1. Vorsitzenden angenommen und waere gewaehlt worden, ich waere heute zurueckgetreten.